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Indikatoren des Reha-Status 24 (Screeningversion)

IRES-24

Publikationsdatum: 12.06.2013, DOI: 10.6099/1000066

Autoren

Autoren:
Wirtz, M. Gerdes, N. Jäckel, W.H. Bengel, J. Gerdes, N.

Einreichender Autor:
Prof. Dr. Markus Antonius Wirtz - PH Freiburg

Einsatzbereich

Der IRES-Fragebogen ist für Rehabilitanden aller Indikationsbereiche und Altersgruppen (außer Kindern und Jugendlichen) konzipiert. Empirische Daten liegen vor allem aus dem Bereich der orthopädischen, kardiologischen und neurologischen Rehabilitation vor. Er erfasst auf IRT-Basis die Kerndimensionen des IRES-3.

Beschreibung des Verfahrens / Abstract

Der IRES-24 wurde als Screeningversion des IRES-3 auf Basis des Rasch-Modells entwickelt. Der Bedarf für diese Screeningversion entstand insbesondere, weil in den somatischen Indikationsgebieten eine ökonomischere Merkmalserfassung erforderlich ist, um in der Routinediagnostik zuverlässige Informationen über zentrale Aspekte des Funktions- und Gesundheitszustands von Patienten gewinnen zu können. Das Screening durch den IRES-24 unterstützt bei routinemäßigem Einsatz die zuverlässigere Identifikation von Multi- und Komorbiditäten. Diese Informationen können dann sowohl zur Identifikation eines Bedarfs nach einer intensivierten Diagnostik als auch zur Optimierung der Behandlungsplanung und der routinemäßigen Evaluation genutzt werden.

Durch die Verbindung mit der Langversion IRES-3 besteht kann eine konzeptuelle Verknüfung mit der ICF und dem Theoriemodell der Rehabilitationhergestellt werden. Wie der IRES-3 dient der IRES-24 zur Unterstützung der Eingangsdiagnostik und Therapiezieldefinition (diagnostische Funktion) und zur Bewertung von Reha-Effekten (evaluative Funktion).

Der IRES-24 erfasst in verkürzter Form die vier Kerndimensionen des IRES-3 , die gemäß der Orientierung an einem biopsychosozialen Krankheitsmodell als zentral zu betrachten sind :

- Funktionsfähigkeit im Alltag (Alltagsaktivitäten; Mobilität); „In welchem Maße hatten Sie in den letzten vier Wochen Schwierigkeiten, körperlich schwere Arbeiten zu verrichten?“: 1 = „unmöglich“ bis 5 = „ohne Schwierigkeiten“
- Somatische Gesundheit (Symptome Bewegungsapparat; Symptome Herz-Kreislauf); „Ich hatte Muskel- und Gelenkschmerzen beim Aufstehen nach längerem Sitzen“: 1 = „stark“ bis 5 = „gar nicht“
- Schmerzen (Schmerzhäufigkeit; Schmerzintensität; Belastung durch Schmerzen); „Wie häufig haben Sie in letzter Zeit unter Schmerzen gelitten?“: 1 = „so gut wie nie“ bis 6 = „immer“
- Psychisches Befinden (Depressivität; Ängstlichkeit; vitale Erschöpfung); „Wie oft hatten Sie in den letzten vier Wochen das Gefühl, dass Ihnen nichts mehr Spaß macht?“: 1 = „meistens“ bis 5 = „nie“

Aufgrund der Rasch-Basierung des IRES-24 sollte ausschießlich eine dimensionsspezifische Auswertung des IRES-24 vorgenommen werden. Es kann kein Gesamtscore berechnet werden. Die den dimensionspezifischen Summenwerten zugeordneten Rasch-skalierten Personenparameter finden sich bei Wirtz und Böcker (2005).

Psychometrische Kennwerte

psychometrischer
Kennwert
Vorgehen Ergebnisse Stichprobe
Validität
KonstruktvaliditätPrüfungen der strikten Eindimensionalität der Skalen mittels des Rasch-ModellsInfit-Maße orthopädische/ neurologische Patienten: Psychsisches Befinden: [.84;1.16]/[.82;1.13]; Funktionsfähigkeit im Alltag: [.74;1.21]/[.76;1.22] Somatische Gesundheit: [.69;1.17]/[.71/1.17]; Schmerzen: [.77;1.24]/[.70;1.22]N = 1840 Patienten aus der stationären orthopädischen und rheumatologischen Rehabilitation sowie N = 881 Patienten aus der neurologischen Rehabilitation
andere MethodeBestimmung der Änderungssensitivität [Entalssung; 6-Monatskatamnese/1-Jahreskatamnese] der Skala Psychisches Befinden im Vergleich zum GSIDeutlich erhöhte Änderungssensitivität der IRES-24 Skala [Cohens d=.95/.59/.62] gegenüber GSI [Cohens d=.41/.14/.20]N = 955 Patienten der medizinisch psychiatrischen Rehabilitation
KonstruktvaliditätKonfirmatorische FaktorenanalyseGute Passung des konfirmatorischen Modells [RMSEA=.041; NFI=.93 ; CFI=.95]. Hinweise auf Inhomogenität der Skala "Somatische Gesundheit".N = 1840 Patienten aus der stationären orthopädischen und rheumatologischen Rehabilitation sowie N = 881 Patienten aus der neurologischen Rehabilitation
KonstruktvaliditätMixed Rasch-AnalyseGute Passung des Modells, jedoch Hinweise auf Inhomogenität der Skala "Somatische Gesundheit"N = 1840 Patienten aus der stationären orthopädischen und rheumatologischen Rehabilitation
Reliabilität
Interne KonsistenzQuerschnittserhebung im Verlauf einer stationären RehabiliattionsbehandlungRasch-Reliabiität: Psychisches Befinden = .90; Funktionsfähigkeit im Alltag = .90; Somatische Gesundheit = .78; Schmerzen = .79N = 1840 Patienten aus der stationären orthopädischen und rheumatologischen Rehabilitation
Personenreliabilität nach RaschQuerschnittserhebung im Verlauf einer stationären RehabiliattionsbehandlungChronbachs alpha: Psychisches Befinden: .93; Funktionsfähigkeit im Alltag = .90, Somatische Gesundheit = .79, Schmerzen = .79N = 1840 Patienten aus der stationären orthopädischen und rheumatologischen Rehabilitation
Normierung
Vorläufige VergleichswerteBestimmung der Raschskalierten PersonenparameterEs liegen Transfomationstabellen zur Bestimmung der intervallskalierten Personenparameter vorN = 1840 Patienten aus der stationären orthopädischen und rheumatologischen Rehabilitation sowie N = 881 Patienten aus der neurologischen Rehabilitation

verwendete Software:

Literatur

  • Gerdes, N., Wirtz, M. & Jäckel, W.H. (2008). IRES 3 – Indikatoren des Rehabilitions-Status – Version3. In J. Bengel, M. Wirtz & C. Zwingmann (Hrsg.): Diagnostische Verfahren in der Rehabilitation, S. 44-48. Göttingen: Hogrefe.
  • Wirtz, M. & Böcker, M. (2005). Der Einsatz des Rasch-skalierten IRES-24 in der klinischen Diagnostik. In R. Leonhart & N. Gerdes: Der Einsatz des IRES-Fragebogens in der Rehabilitation, S. 175-197. Regensburg: Roderer.
  • Bengel, J. & Wirtz, M. (2005). Rasch-based and latent trait modelling in clinical and rehabilitation research. In A. Beauducel, B. Biehl, M. Bosniak, W. Conrad, G. Schönberger & D. Wagener (Eds.): Multivariate Research Strategies, p. 173-189. Maastricht: Shaker Publishing.
  • Wirtz, M., Farin, E., Bengel, J., Jäckel, W., Hämmerer, D. & Gerdes, K. (2005). IRES-24 Patientenfragebogen – Entwicklung der Kurzform eines Assessmentinstrumentes in der Rehabilita¬tion mittels der Mixed-Rasch-Analyse. Diagnostica, 51(2), 75-87.
  • Senft, B., Platz, Th., Hochfellner, S. (2011). Psychisches Befinden in der Gegenüberstellung zu körperlicher und psychischer Symptombelastung bei Patienten medizinisch-psychiatrischer Rehabilitation Tagungsband des 20. Rehabilitationswissenschaftlichen Kolloquiums in Bochum. DRV-Schriften, 93, 79-80.

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