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Skalen zur Erfassung von Funktionsfähigkeit im Beruf

SE-FFB

Publikationsdatum: 27.11.2014, DOI: 10.6099/1000070

Autoren

Autoren:
Mueller, E., Bengel, J., Wirtz, M.

Einreichender Autor:
Evelyn Mueller - PH Freiburg

Einsatzbereich

Der Fragebogen ist zur Anwendung bei Erwerbstätigen mit Muskel- und Skeletterkrankungen vorgesehen, die Auskunft zu ihren aktuellen oder erinnerten Einschränkungen geben können. Die Skalen können sowohl in der individuellen Diagnostik zur Beschreibung der beruflichen Situation und zur Planung von Interventionen eingesetzt werden als auch zur Evaluation. Im Bereich der Evaluation eignen sie sich zur indirekten Veränderungs-messung bei allen Maßnahmen, die darauf zielen, die Arbeitsfähigkeit der Probanden zu verbessern oder zu erhalten:
• medizinische Maßnahmen (Medikation etc.)
• rehabilitative Maßnahmen (medizinische oder berufsorientierte Rehabilitation)
• Arbeitsplatzanpassung (z.B. ergonomische Anpassungen)
• Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung
• etc.

Beschreibung des Verfahrens / Abstract

Die Skalen zur Erfassung von Funktionsfähigkeit im Beruf (SE-FFB) dienen der Selbstbeurteilung der Auswirkungen von Erkrankungen auf die Arbeitsleistung, sowie der Erfassung von krankheitsbedingten Beschwerden am Arbeitsplatz. Die Auswahl und Operationalisierung der Konstrukte ist an der Internationalen Klassifikation für Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF; WHO, 2001) ausgerichtet.

Die SE-FFB umfassen vier unabhängig voneinander anwendbare Inhaltsbereiche zu Arbeitsleistung:

• Einschränkungen der körperlichen Arbeitsleitung
• Einschränkungen der Produktivität
• Einschränkungen bzgl. des Umgangs mit Stress
• Einschränkungen der kognitiven Arbeitsleistung

und zwei Inhaltsbereiche zu ‚Schmerzen und Beschwerden am Arbeitsplatz‘:

• Schmerzen bei der Arbeit
• Erschöpfung bei der Arbeit

Die SE-FFB sind modular aufgebaut, d. h. es sollten diejenigen Skalen eingesetzt werden, die bei dem Probanden aufgrund seiner Erkrankunge und der Arbeitsanforderungen sinnvoll erscheinen. Für den Bereich "Einschränkungen der körperlichen Arbeitsleitung" bestehen zwei Skalen: eine Skala enthält Items für Berufe mit hohen körperl. Anforderungen (z.B. Zimmerer, KFZ-Meachaniker), eine Skala enthält Items für Berufe mit geringen beruflichen Anforderungen (z.B. Bürotätigkeiten). Die Bearbeitungsdauer ist von der Anzahl der auszufüllenden Skalen abhängig, bei vollständiger Bearbeitung ist von 5-15 Minuten auszugehen.

Psychometrische Kennwerte

psychometrischer
Kennwert
Vorgehen Ergebnisse Stichprobe
Validität
InhaltsvaliditätZentrale Bestandteile der Konstruktvalidierung des Fragebogens waren (a) eine systematisch Literatur- und Fragebogenanalyse, (b) eine Online-Expertenbefragung sowie (c) strukturierte Interviews mit Patienten mit muskuloskelettalen Erkrankungen.Mehrfache qualitative Überarbeitung des Itempools. Dabei wurden neue Items generiert, Items umformuliert und einzelne Items gelöscht.EXPERTENSURVEY: 49 Experten, davon 16 (33%) Ärzte, acht (16%) Psychologen, fünf (13%) Physiotherapeuten (10%), 13 Ergotherapeuten (27%) und sieben (14%) aus anderen Berufsgruppen INTERVIEWS: 29 Rehabilitanden mit Muskel- und Skeletterkrankungen
KonstruktvaliditätDie Konstruktvalidität der SE-FFB wurde anhand der Daten aus der Stichprobe I für ‚Arbeitsleistung‘ und der Stichprobe II für ‚Beschwerden bei der Arbeit‘ mittels explorativer Faktorenanalyse geprüft.Es wurden vier Faktoren für ‚Arbeitsleistung‘ und zwei Faktoren für ‚Schmerzen und Beschwerden am Arbeitsplatz’ ermittelt.STICHPROBE I: 621 Rehabilitanden mit muskuloskelettalen Erkrankungen (mittleres Alter 51,6 Jahre, sd=7,8; 51,4% weiblich) STICHPROBE II: 250 Rehabilitanden mit muskuloskelettalen Erkrankungen (mittleres Alter 47,8 Jahre, sd=8,7; 48,2% weiblich).
Kriteriumsbezogene ValiditätDie kongruente und diskriminante Validität wurde überprüft, indem Korrelationen zwischen den Skalen der "Indikatoren des Reha-Status" (IRES-24) und der SE-FFB berechnet wurden.Ergebnisse entsprechen den Erwartungen, z. B. konvergente Validität: Einschränkungen bzgl. des Umgangs mit Stress‘ (SE-FFB) und ‚Psychische Belastung‘ (IRES-24) r=0.62621 Rehabilitanden mit muskuloskelettalen Erkrankungen (mittleres Alter 51,6 Jahre, sd=7,8; 51,4% weiblich)
Reliabilität
Personenreliabilität nach RaschBerechnung des Person Separation Index im Rahmen von Rasch-AnalysenPerson Separtation Indizes aller Skalen: PSI>0,85.250 Rehabilitanden mit muskuloskelettalen Erkrankungen (mittleres Alter 47,8 Jahre, sd=8,7; 48,2% weiblich).

verwendete Software: Mplus 6; RUMM 2020

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